Neujahrskonzert 2010

Jan 16, 2010

Datum: 16.01.2010
Ort: Kollegium St. Fidelis, Stans

Nochmals ein herzliches Dankeschön an unser treues Publikum und unsere Gönner, die zum guten Gelingen des Neujahrskonzertes 2010 beigetragen haben!

Berichte

Datum: 20.01.2010
Zeitung: Neue Nidwaldner Zeitung
Author: Kurt Liembd

Musik aus tiefster russischer Seele

Tschaikowsky, Mussorgski, Strawinsky: Der Orchesterverein Nidwalden wuchs an seinem Neujahrskonzert über sich hinaus. Laien spielten wie Profis.

Schafft das ein Laienorchester? Das fragten sich viele, als sie das Programm lasen. Da wurden weltbekannte und schwierige Werke von weltbekannten Komponisten angekündigt. Ein Wagnis? Gewiss, aber es hat sich in jeder Beziehung gelohnt. Unter der umsichtigen Leitung von Tobias von Arb gelang ein eindrücklicher Konzertabend, der beim Publikum viel Begeisterung auslöste und dem Orchester grossen Respekt einbrachte – im zweimal ausverkauften Kollegisaal in Stans.

Strawinskys Spielwitz
Schon zu Beginn gelang es dem über 60-köpfigen Orchester, wundersame Stimmungen hervorzuzaubern. Das Vorspiel zur Oper «Chowanschtschina» von Modest Mussorgski geriet sehr stimmungsvoll und wurde zu einem «halben» Glaubensbekenntnis. «Sonnenaufgang über der Moskwa» heisst die Hymne, welche friedvoll und zart beginnt und sich kraftvoll entwickelt. Bereits in dieser Einleitung erfuhr man, dass das Orchester fähig ist, wundersame Stimmungen hervorzuzaubern und Klänge von berückender Transparenz und Schönheit zu schaffen. Und: Für einmal zeigte sich Mussorgski von einer anderen Seite, als man ihn sonst kennt. Doch es sollte noch eindrücklicher werden, so mit den «Acht russischen Volksweisen» von Anatol Liadow. Die fantasieanregenden kurzen Stücke gerieten spritzig, oft mysteriös und qualitativ immer hochstehend. Noch mehr gefordert war das Orchester aber bei Strawinskys «Suite für kleines Orchester». Es wäre fatal, Strawinsky als Komponisten in eine einzige Schublade zu stecken, denn er hat seine Musikstile oft gewechselt. Dies bewies das Nidwaldner Orchester auf eindrückliche Weise. Herzerfrischend und mit Spielwitz kamen alle sechs Sätze daher und begeisterten dank einer souveränen Interpretation. Vor allem die Bläser, mit zahlreichen Soli stark gefordert, meisterten ihre Aufgaben beispielhaft.

Genie Tschaikowsky
Der zweite Konzertteil stand ganz im Zeichen von Peter Tschaikowsky, der russischen Seele schlechthin. Auch wenn dieser oft als Kronzeuge russischer Schwermut gehandelt wird, zeigte das Orchester gleichzeitig, welch unendliche Melodik und Romantik bis hin zu Fröhlichkeit in seiner Musik steckt. So mit der Suite aus «Schwanensee», die immer wieder aufs Neue fasziniert und weltweit zum Synonym für Ballett schlechthin geworden ist. Die Stanser Aufführung war derart authentisch und von den Musikern verinnerlicht, dass das Publikum völlig mitgerissen war. So stark war die Ausdruckskraft, dass das Publikum nach dem zweiten Satz spontanen Zwischenapplaus spendete, was in diesem Falle für alle stimmte – auch für den Dirigenten. Als «Zückerchen» folgte zum Abschluss der Blumenwalzer, der ebenso meisterhaft interpretiert wurde. Auch hier gelang es dem Orchester ausgezeichnet, dem Klischee eines schwermütigen Genies entgegenzutreten, dafür umso mehr seine mitreissenden Hochgefühle aufleben zu lassen.

Datum: 20.01.2010
Zeitung: Neue Nidwaldner Zeitung
Author: Kurt Liembd

Nachgefragt

… bei Tobias von Arb, Dirigent Orchesterverein Nidwalden

Schafft das ein Laienorchester?
Am Wochenende lädt der Orchesterverein Nidwalden zum Neujahrskonzert. Auf dem Programm stehen russische Meisterwerke mit weltbekannten Komponisten wie Mussorgsky, Liadow oder Tschaikowsky. Wir wollten vom Dirigenten wissen, wie er die «russische Seele» mit dem Laienorchester herbeizaubern will.

Weshalb soll man Ihr Konzert am Wochenende besuchen?
Tobias von Arb: Der Orchesterverein kann zwar nicht mit einem professionellen Weltorchester verglichen werden. Das heisst aber nicht, dass wir schlechter spielen, wir haben nur andere Bedingungen. Ein regionales Laienorchester bereitet sich Monate auf seinen grossen Auftritt vor. Hier liegt der Reiz: Zu spüren, dass wir wie eine grosse Familie funktionieren. Zudem: Wir treten in einer Grossformation auf, wie es sie in Nidwalden noch selten gab. 62 Musiker formieren sich zu einem Sinfonieorchester.

Wie kamen Sie auf die Idee mit rein russischer Musik?
von Arb: Ich wollte einen roten Faden im Programm. Da ich bereits zwei ideale und selten gehörte Werke von Liadow und Strawinsky hatte, war es naheliegend, die russische Seele als roten Faden durchzuziehen.

Was heisst russische Seele?
von Arb: Die russischen Komponisten, die wir aufführen, hatten ein starkes Interesse an der Volksmusik, die deshalb zu einem wesentlichen Charakteristikum des russischen Nationalstils wurde. Insofern ist die russische Sinfonik seelenverwandt mit der übrigen Kultur und seiner Bevölkerung.

Hatten Sie nie Bedenken, damit die Laienspieler zu überfordern?
von Arb: Zu Beginn hatte ich schon mal schlecht geschlafen. Wenn ich aber sehe, mit welcher Hingabe die Spieler die Musik inzwischen verinnerlicht haben, kann ich das ganze Programm zu 100 Prozent verantworten. Es macht an jeder Probe ausserordentlich Freude, in diese musikalischen Kunstwerke einzudringen, und dies hoffe ich auch fürs Publikum.

Gönnerliste OVN (Firmen + Einzelsponsoren

Amstad Eduard, Beckenried
Amstutz Marcel, Advokaturbüro, Stans
Apotheke Zelger, Stans
Baumgartner Ursula, Stans
Bauunternehmung Clemens Christen, Stans
Blumenwerkstatt, Monika Würsch, Stans
Bucher Alois, Sachseln
Drogerie Durrer AG, Stans
Engelberger Druck AG, Stans
Gamma Druck und Verlag AG, Altdorf
Garage Gut AG, Dallenwil
Garage Pargger AG, Stans
Gebr. Leuthold, Metallbau AG, Büren
Gemeinde Ennetbürgen
Gemeinde Hergiswil
Getränke Lussi AG, Stans
Ingenieurbüro Peter Berchtold, Sarnen
MMK Immobilientreuhand AG, Hergiswil
Molkerei Barmettler AG, Stans
Nidwaldner Blitz AG, Dallenwil
Niederberger Transport AG, Dallenwil
Odermatt Ernst, Buochs
Papeterie von Matt AG, Stans
Restaurant Buffet LSE, Stans
Reynolds Annemarie, Emmetten
STEINAG Rozloch AG, Stansstad
Wyrsch Baukeramik AG, Littau
Zelger Urs-Peter, Stans